Hallo Ihr Lieben,
schön, dass ihr mich auf dem weiteren Weg meiner Rundreise durch Cornwall begleitet. Am Ende des ersten Teils bin ich im Dartmoor Nationalpark ins Bett gefallen und am nächsten Morgen natürlich auch wieder aufgewacht. Das Wetter war um Längen besser und ich habe spontan beschlossen, noch einen Tag an diesem schönen Flecken Erde zu bleiben.
Ich habe mir Canonteigh Falls angesehen – wieder ein Park im Park, für den es einen Online Gutschein gab und somit „nur noch“ 7.15 GBP gekostet hat. Dafür wurde ich hier mit einem wirklich schönen Wasserfall und einer hübschen kleinen Wanderung belohnt. Am Anfang des Pfades gab es ein Hinweisschild, dass (ich glaube, es waren 15) Feen im Gelände leben. Ich habe eine entdeckt. Eine! Wo bin ich immer mit meinen Augen und Gedanken? Dafür gab es noch andere kleine Wesen, die nicht ganz so gut versteckt im Wald lebten.
Da ich ja Wasserfälle sehr gern mag, bin ich von hier aus weiter zu Burrator Falls, der zwar kostenlos, aber dafür auch nicht ganz so hübsch und direkt an der Straße war. Von hier nicht weit habe ich mir noch den Burrator Dam angesehen. Viel schöner fand ich allerdings die Natur um mich herum, die Ponys, Schafe und jede Menge Ginster. Sehr schade, dass der Sommer so trocken war. Eigentlich sollte im September das Heidekraut violett die Gegend verschönern. Leider waren die meisten Blüten verbrannt und trocken braun. An einigen Stellen konnte man sich gut vorstellen, wie toll es nach einem „normalen“ Sommer in Cornwall aussehen würde.
Am nächsten Tag musste es wieder Küste sein. In Portmellon habe ich am Strand gesessen. Das Café hatte leider geschlossen. Irgendeiner der Orte auf dem Weg dorthin hatte so eine enge Einkaufsstraße, dass ich die ganze Zeit Angst hatte, dass einer aus dem Geschäft gestürmt kommt und ich ihm über die Füße fahre. Gott sei dank waren sich die Menschen der Gefahr wohl bewusst und sind immer ganz vorsichtig aus den Geschäften gekommen und haben schon in der Tür geguckt, ob nicht von irgendwo ein Auto kommt. Denn wer hätte es gedacht? Auch diese Straße war keine Einbahnstraße…
Mein Ziel an diesem Tag war Lizard Point. Der südlichste Punkt Englands. Auf dem Weg dorthin ging es vorbei am Caerhays Castle, dass gegenüber einer traumhaften Kulisse steht. Hier fühlte ich mich in sämtliche Cornwall Filme versetzt. Am Zugang zu dieser tollen Küste hing ein Schild, dass man die Wiese für Hochzeiten mieten kann. Sollte ich jemals … dann möchte ich mich an dieses Schild erinnern 😉
Weiter ging es durch Portholland und zu einem kurzen Stopp am Pendower Beach zu meinem Zielort. Lizard Point ist deutlich schöner als ich es mir vorgestellt habe. Es waren zwar schon etliche Touristen dort, die meisten haben sich jedoch am Leuchtturm und am ersten Aussichtspunkt versammelt. Ich bin ein paar Schritte weiter gegangen und fühlte mich fast schon wieder allein. 🙂 Das Wetter war perfekt. Relativ warm, dafür mit ordentlich Wolken und Wind. Ich bin in die Bucht runter gegangen und habe für euch dort ein wenig dieser grandiosen Stimmung eingefangen.
Noch völlig beeindruckt von den Schönheiten des Vortages ging es am nächsten Morgen bereits zu einem weiteren Highlight meiner Liste. St. Michaels Mount.
Der Weg zur Insel ist nur bei Ebbe begehbar. Bei Flut werden die Touristen mit Booten hin- und her-gefahren. Ich hatte Glück. Gegen halb 10 wurde der Weg an diesem Tag geöffnet. Die perfekte Zeit für mich. Bis dahin hatte ich sogar schon Frühstück und es waren noch nicht zu viele Touristen unterwegs. Der Weg ist erstaunlich kurz und tatsächlich kostenlos. Die Insel selbst ist innerhalb von 5 Minuten besichtigt, denn der Weg zum Schloss ist nur für Ticketinhaber freigegeben. Das Ticket für das Schloss kostet 10 GBP. Der Garten noch mal 8 GBP. Der hatte aber bereits für den Winter geschlossen. Ich persönlich fand das Schloss gut und den Eintritt wert. Zumindest im Vergleich zu allen anderen Eintrittspreisen fand ich 10 GBP fast günstig für ein ganzes Schloss.
Für den Nachmittag war dann gleich die nächste Sehenswürdigkeit für alle Touristen in Cornwall angedacht. Lands End ist der westlichste Punkt Englands und definitiv voller als Lizard Point. Was auch immer hier schöner ist als im Süden 😉 Die Touristenfalle im Eingangsbereich ist es mit Sicherheit nicht. Hier reihen sich Souvenir-Geschäfte an Fressbuden und an allerlei „Attraktionen“, sei es Kino oder sonst irgendwas, wo Eltern für ihre Kinder jede Menge Geld ausgeben können, ohne auch nur einen Fuß in die Natur setzen zu müssen.
Ich war sehr froh, als ich diese schlimmen Meter überstanden hatte und wieder Wanderwege vor mir sah. Jeder der mich kennt, wundert sich jetzt vermutlich, dass ich mich darüber gefreut habe. Ich hasse Wandern. Das ist ein offenes Geheimnis. Allerdings musste ich in diesem Urlaub lernen, dass man in UK doch sehr viel laufen muss, um an sein Ziel zu kommen. Und alles, was man mit dem Auto direkt erreichen kann, ist teuer und überlaufen. Ich habe jedenfalls wieder ein paar Meter zu Fuß erledigt und war fern der Meute und begeistert.
Der weitere Verlauf meiner Reise führe mich nach St. Ives, dass als Städtereise oder für eine Woche Bade- oder Wassersport-Urlaub mit Sicherheit großartig ist. Für mich war es nach der vielen Ruhe einfach zu voll, zu laut, zu hügelig und überhaupt. Weiter in Tintagel war es leider schon zu spät, um noch das Schloss zu besichtigen. Aber das alte Posthaus an der Hauptstraße musste noch festgehalten werden.
So gingen wieder einige schöne Tage in Cornwall zu Ende und ich hoffe, ihr werdet mich bald auch auf dem dritten und letzten Teil meiner Reise begleiten.
Hier geht es zum ersten Teil und dritten Teil meiner Reise.
Only registered users can comment.