Es war ein grauer, regnerischer Nachmittag, und ich hatte unbändige Lust auf Kekse. Ich hatte lange Zeit keine Kekse mehr gebacken, da der Alltag mich zu sehr in Beschlag genommen hatte. Dem entsprechend hatte ich auch keinen wirklichen Überblick, welche Zutaten sich in meiner Küche noch verstecken. Aber hey, warum also nicht etwas aus den Basics herstellen, die man so oder so immer im Schrank hat? Also habe ich einen Basisteig in leckere Kekse mit nur 4 Zutaten verwandelt. Butter, Mehl, Zucker und Backpulver, mehr braucht es nicht. Das habt ihr auch immer da, oder?

Ok, ich gebe zu, ich hatte noch eine Tasse Tee, die man als fünfte Zutat werten kann. Irgendwie musste die Zeit, die der Teig im Kühlschrank verbracht hat, ja auch genutzt werden. Und ja, mir ist klar, dass noch Sommer ist. Jedoch an so einem usseligen Tag rief alles nach Tee, Wolldecke und Couch für mindestens diese 30 Minuten.

Der Regen prasselte gegen das Fenster, es wurde irgendwie immer dunkler draussen, schrecklich ungemütlich. Also zog ich meine Schürze an und machte mich ans Werk. Schon während ich noch mit diesen Vorbereitungen beschäftigt war, fühlte ich mich gleich besser. Kaum zu glauben, wie viel Spaß schon so einfache Handgriffe machen können und sie sich wie Balsam auf die Seele legen.

Ohne Witz. Es klingt zwar melodramatisch, aber es war wirklich interessant zu beobachten, wie sich der Prozess auf meine Stimmung auswirkte. Karl Valentin hat schon gesagt, ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Wie wahr! Nach stundenlangem aus dem Fenster starren und den Regen verteufeln, war er auf einmal eine nette Bereicherung (oder eine gute Ausrede?) für einen Nachmittag in der Küche und anschließend auf der Couch zum Bingewatching mit Tee und Keksen.

Nun aber zu den Keksen. Einfacher geht kaum. Alles mischen, verkneten, formen, kühlen. Dann wälzen in was auch immer ihr mögt, in Scheiben schneiden und backen. Ich habe mich für Zucker entschieden. Einfach, weil er da war. Es gehen natürlich auch Nüsse oder Streusel. Wobei Streusel nach meiner Erfahrung unschön im Ofen zerlaufen. Gegebenenfalls muss die Rolle oder welche Form ihr auch immer gewählt habt, noch mit einem verquirlten Ei eingestrichen werden, um die süße Panade besser haften zu lassen.

Glaubt mir, Kekse mit nur 4 Zutaten sind nicht nur gut für den Gaumen, sondern auch eine willkommene Erinnerung daran, dass es die kleinen, einfachen Freuden sind, die das Leben bereichern. Nachmachen an schlechten Tagen ist wärmstens empfohlen.

Wer lieber etwas aufwändiger backen möchte, insbesondere so lange noch Sommer ist und viele Grillabende locken, kann sich hier mit fluffigen Joghurtbrötchen eindecken.

Für den, der lieber süß backen möchte und verschiedene Varianten braucht, die auch im Sommer gut schmecken, der kann sich an diversen Muffins austoben.